Bedürfnis, etwas Gutes zu tun
Grundsätzlich funktioniere der gute alte Brief immer noch am besten, wenn ein Hilfswerk um Spenden werben will, sagt Fundraising-Experte Michael Urselmann. „Das gilt trotz aller Klagen über volle Briefkästen, gerade in der Adventszeit“, so der Kölner Fachmann. Organisationen, die zu anderen Zeiten zu sammeln versucht hätten, seien meist zu diesem Termin zurückgekehrt. „Der Hauptgrund ist sicher der, dass viele Menschen im November das 13. Monatsgehalt bekommen“, erklärt Urselmann pragmatisch, räumt aber ein, das anstehende Fest trage ebenfalls seinen Teil zur Spendenmotivation bei.
Christian Frevel von
Adveniat
glaubt indes nicht, dass die heutige Welt so säkular geprägt ist, wie oft verkündet wird. „Zumindest gibt es in Deutschland kein Fest, das so stark von Riten, Traditionen und Bedürfnissen geprägt ist wie Weihnachten“, erläutert er. „An keinem anderen Fest kehren so viele Menschen wieder an ihre Heimatorte zurück. Weihnachten ist also immer noch eine Zeit der Gemeinschaft.“ Und zu den Ritualen rund um das Fest gehöre für viele Menschen auch das Bedürfnis, etwas Gutes zu tun.
Von Paula Konersmann (KNA)