Auch Renovabis-Hauptgeschäftsführer Stefan Dartmann erklärte, bei ihrem Engagement für den Fall des Eisernen Vorhangs hätten viele Menschen Kraft aus ihrem Glauben geschöpft. Zugleich betonte er, die friedliche Revolution sei noch unvollendet. Es gebe weiter Defizite und Probleme. „Vorurteile und Klischees bilden noch unsichtbare Mauern“, betonte der Jesuit. Er rief zum gemeinsamen Engagement für ein solidarisches Europa auf. Dabei würdigte er die Unterstützung der deutschen Katholiken für Renovabis.
Auf die Not aufmerksam machen
An dem Gottesdienst nahmen auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und zahlreiche Gäste aus Osteuropa teil. Unter ihnen war Bischof Clemens Pickel aus Saratow (Russland). Der aus Sachsen stammende Pickel dankte dafür, „dass Renovabis auf die Not im Osten aufmerksam macht“.
Bei einem anschließenden Bühnenprogramm würdigte Tillich Renovabis als wichtigen Beitrag der Kirche in Deutschland. Die Ostdeutschen könnten damit gegenüber anderen die Solidarität zeigen, die sie selbst aus dem Westen erfahren hätten. Der Ministerpräsident rief dazu auf, nun auch die Hochwasseropfer in Serbien und Bosnien-Herzegowina zu unterstützen. „Wir dürfen nicht nur Mitleid bekunden, wir müssen auch helfen“, forderte Tillich.
Bischof Koch betonte, Renovabis helfe Menschen ungeachtet ihrer Religion oder politischen Überzeugung. Das Hilfswerk sei ein gutes Beispiel für das Miteinander von Staat und Kirchen in Deutschland.