Rund 25 Experten aus Kirche, Politik und Verwaltung nahmen daran teil, darunter der Vorsitzende der Migrationskommission, der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, sowie sein Stellvertreter, der Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings. Ein erstes Fazit fiel positiv aus: Die Sensibilität für die Belange der Flüchtlinge sei auf allen Seiten hoch, hieß es. Kritik aus der Kirche gab es gleichwohl – und die hatte mit dem Ort der Veranstaltung zu tun. Als eine der wichtigsten Drehscheiben für den Luftverkehr in Europa steht der Frankfurter Flughafen auch bei Aufnahme und Abschiebung von Flüchtlingen im Fokus.
Blick hinter die Kulissen
Erst in der vergangenen Woche protestierten 200 Menschen friedlich gegen den Umgang mit Flüchtlingen am Flughafen, bereits zum dritten Mal innerhalb von knapp zwei Monaten. Man wolle die Öffentlichkeit über das informieren, was abseits von Terminals und Landebahnen geschehe, teilten die Organisatoren mit. Einen Blick hinter die Kulissen warfen auch die Teilnehmer des kirchlichen Expertentreffens bei einem Besuch der neutralen Beobachtungsstelle für Abschiebungen und einer Visite im Gebäude 587a. Dort landen vor allem jene Flüchtlinge, über deren Einreise nach Deutschland im Rahmen des sogenannten Flughafenverfahrens befunden wird.
Das seit 1993 praktizierte Verfahren ist ein Sonderverfahren im Rahmen des Asylrechts. Es soll dazu dienen, möglichst schnell den Asylanspruch von Flüchtlingen zu prüfen, die auf dem Luftweg ohne gültigen Pass oder aus einem als sicher eingestuften Herkunftsland nach Deutschland einreisen. Damals ging der Gesetzgeber davon aus, dass künftig vermehrt Flüchtlinge mit dem Flugzeug in die Bundesrepublik einreisen würden.