In den Entwicklungsländern kann laut Bericht jeder vierte junge Mensch keine vollständigen Sätze lesen. Aber auch in reicheren Ländern würden die Bildungssysteme benachteiligten Schülern häufig nicht gerecht: In Neuseeland etwa erfüllen demnach nahezu alle Schüler aus wohlhabenden Familien die Mindestanforderungen in den Klassen 4 und 8, während es nur zwei Drittel der Schüler aus armen Familien sind.
Globale Bildungskampagne fordert bessere Lehrerausbildung
Mit Blick auf den Weltbildungsbericht forderte die Globale Bildungskampagne mehr Engagement gegen den Lehrkräftemangel. „Ohne besser ausgebildete Lehrkräfte werden 250 Millionen Kinder nicht lesen, schreiben und rechnen können“, kritisierte das Bündnis am Mittwoch in Berlin. Mitglieder der Kampagne sind Kinderrechts- und Entwicklungsorganisationen wie UNICEF, die Kindernothilfe und die Deutsche Welthungerhilfe.
„Investitionen in Bildung und Lehrkräfte sind der Motor für Entwicklung“, mahnte der Verband. Die Gebergemeinschaft dürfe arme Länder jetzt nicht im Stich lassen und müsse die Ausbildung und Beschäftigung von Lehrkräften zur politischen Priorität machen.
Der Weltbericht „Education for all - Global Monitoring Report“ wird seit 2002 jährlich im Auftrag der UNESCO verfasst. Er liefert einen Zwischenstand zur Umsetzung des weltweiten Aktionsprogramms „Bildung für alle“. Auf dem Weltbildungsforum 2000 im senegalesischen Dakar hatten sich 164 Länder verpflichtet, sechs Bildungsziele bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Einführung der kostenfreien Grundschulpflicht, die Halbierung der Analphabetenrate bei Erwachsenen, Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen sowie eine Verbesserung der Bildungsqualität. (lek mit KNA)
Weltbildungsbericht „Education for all – Global Monitoring Report 2013/14“