„Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern können Europa auf rechtmäßigem Weg nicht erreichen. Die Überwachung und Abriegelung der europäischen Grenzen lässt Menschen in Not verzweifeln. Tausende riskieren deshalb ihr Leben und wagen den gefährlichen Weg über das Mittelmeer“, erklärt Susanne Anger, Sprecherin von Gemeinsam für Afrika.
Über 20.000 Menschen hätten dabei in den vergangenen 20 Jahren bereits ihr Leben verloren. Diese alarmierende und zutiefst erschütternde Bilanz zeige, wie dringend und groß der Handlungszwang für Europa ist. „Es waren Flüchtlinge im Sinne der Genfer Konvention, die Anspruch auf unseren Schutz hatten, und es waren Menschen, die wir aus Seenot hätten retten müssen“, so Anger.
Verfehlte Flüchtlings- und Migrationspolitik
Die schrecklichen Ereignisse vor Lampedusa seien vor allem Resultat einer verfehlten Flüchtlings- und Migrationspolitik der europäischen Staaten. „Zwar haben sich sämtliche Staaten der EU dazu verpflichtet, Verfolgten Asyl zu gewähren. Als Friedensnobelpreisträger 2012 kommt Europa aber hier seiner Pflicht nicht nach, endlich das Vakuum der Verantwortung für die Schutzsuchenden aus Afrika zu füllen. Europa muss einen sicheren Zugang für Menschen auf der Flucht schaffen“, fordert Anger.