Vorfreude auf das Wiedersehen
Am 16. September ist es nun endlich soweit: Nach über einem Jahr in Deutschland habe ich genug Geld für einen Transatlantik-Flug zusammengespart und kann endlich die Kinder und Mitarbeiter im Kinderdorf, meine Schüler und Freunde in Bolivien wiedersehen!
Was ich erwarte? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Natürlich habe ich versucht, so gut wie möglich mit den Menschen in Bolivien in Kontakt zu bleiben: über Briefe und Weihnachtsgeschenke, Anrufe zu den Geburtstagen, über Facebook usw. Und auch über das CD-Projekt war ich ein bisschen mit Bolivien verbunden: Wenn ich Menschen von meinen Erfahrungen erzählt habe, wenn ich die Musik vorgeführt und erklärt habe, wie sie entstanden ist. Und manchmal eben auch, wenn ich Spenden nach Bolivien schicken konnte und mit dem Direktor besprochen habe, wie wir damit den Musikunterricht verbessern können.
Und trotzdem haben wir in zwei verschiedenen Welten gelebt – im wahrsten Sinne des Wortes.
Und so gehe ich mit ganz viel Vorfreude und einem kleinen bisschen Anspannung auf die Reise. Ich wünsche mir, dass ich in den drei Wochen viel Zeit mit meiner „Familie“ und mit Freunden verbringen kann und es doch ein bisschen so ist wie „nach Hause zu kommen“. Mit Sicherheit können wir auch mit den Musikern vom Chor den einen oder anderen Song einüben. Ich freue mich schon darauf zu sehen, welche Fortschritte sie durch den Musikunterricht gemacht haben. Oder auch in Santa Cruz etwas die Werbetrommel für das „proyecto CD“ rühren. Meine Gitarre wird jedenfalls mit im Gepäck sein. Vielleicht kann man es also am Besten so formulieren: Ich erwarte, dass sich einiges verändert hat, und hoffe, dass es irgendwie doch so ist wie früher. Spannend wird es auf jeden Fall!“
Von Lukas Lange