Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise macht aus Sicht der Bischöfe ein stärkeres Engagement gegen Steuerflucht, mehr Transparenz und eine bessere Regulierung der Finanzmärkte notwendig. Die Regeln des internationalen Handels müssten „der ganzen Menschheitsfamilie und den besonderen Bedürfnissen der verwundbarsten Nationen dienen“.
Wahrheit und Transparenz
Von den Gipfelteilnehmern fordern die Bischöfe gemeinsame Schritte in Richtung einer gerechten Ordnung des internationalen Finanzwesens. Mit Blick auf eine weltweite Entwicklung von Demokratie betonen sie: „Die Menschenwürde fordert Wahrheit und Demokratie verlangt Transparenz.“ Zivilgesellschaftliche und religiöse Organisationen seien auf verlässliche Informationen angewiesen, um die Politik konstruktiv und kritisch begleiten zu können.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, verwies auf die „außerordentlichen Möglichkeiten“ der großen Wirtschaftsmächte, „die Ordnung der Weltwirtschaft und des globalen Finanzwesens zu beeinflussen und zu steuern“. Damit hätten sie aber auch eine besondere Verpflichtung, „die Interessen der Ärmsten, Schwächsten und Geringsten dieser Welt mitzubedenken“. Dies gelte nicht zuletzt für die Themenbereiche Handel, Steuergerechtigkeit und Transparenz, die auf der Tagesordnung des bevorstehenden G8-Gipfels stünden.
Unterzeichnet ist der Brief von den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der USA, Kanadas, Großbritanniens, Irlands, Japans, Russlands, Frankreichs, Italiens und Deutschlands sowie vom Münchner Kardinal Reinhard Marx für die EU-Bischofskommission COMECE.